Auch international steht die neue Saison in den Startlöchern. Die Gruppen für die Qualifikation sind ausgelost und morgen findet der erste Spieltag statt. Zeit, um sich einmal wieder in Lens nach der aktuellen Lage umzuhören:

"Wir freuen uns, dass wir auch dieses Jahr wieder international vertreten sind. Wir müssen uns zwar schon in der Qualifikation großen Herausforderungen stellen, aber es ist jedenfalls ein gutes Gefühl wieder mit von der Partie zu sein. Vor dem Start ist es naturgemäß sehr schwierig eine Prognose zu treffen, wir sind in einer Gruppe mit Kopenhagen, Oslo und Portimonense. Also 2 eher nördliche Gegner und ein Verein aus Portugal, da müssen wir uns warm anziehen. Wir wollen aber wie immer vorerst auf uns selbst blicken und eine solide Leistung zeigen. Eine genauere Einschätzung der Tabelle gibt es dann nächste Woche. Da lassen sich vielleicht schon erste Prognosen ableiten."

Es geht wieder los im Europäischen Wettbewerb. Und das ist sehr willkommen für Boro, denn in der Liga läuft's gerade überhauptnicht. Da kommt die CL als Hoffnung zur Rettung der Saison gerade recht.
Allerdings haben da die Konkurrenten eben auch ein kleines Wörtchen mitzureden. Also werfen wir mal einen kleinen Blick auf die Konkurrzenz.
Da ist zum einen Dominik mit Iner Mailand aus Italien. Eine feste Größe bei den Mailändern und in der Italienischen Liga. Wäre da nicht die 4-Jährige Auszeit, wären es schon mehr als 10 Jahre. In der Italienischen Liga hat er sich meistens als Pokalspezialist gezeigt. Das macht ihn natürlich auch in der CL gefährlich, selbst wenn es erst einmal in einer Gruppenphase losgeht. Dann haben wir Cemaldo mit Fenerbahce aus der Türkei. Seit bald 4 Jahren dabei hat er auch schon die ersten Erfolge in LIga und Pokal einfahren können. Sicherlich auch kein einfacher Gegner.
Letztlich trifft man auf eins der Torrrusch-Denkmäler. Wolle, seit Jahrzehnten die Geschicke von Dinamo Bukarest leitend. Ein Absoluter Meister seines Fachs und mit allen Wassern gewaschen.  Allerdings hat Wolle bisher noch nie einen Europäischen Wettbewerb gewinnen können. Das macht ihn aber vermutlich nur um so gefährlicher, der wird gierig sein.
Die Gruppe ist also durchaus stark besetzt, absolut kein Selbstäufer. Da muss man erst einmal durch. 

"Ich mag den Europapokal nicht. Da muss man immer erstmal recherchieren, wohin man überhaupt reisen muss. Und dann gibts wohl Stadtnamen auch noch mehrfach. Wäre nicht das erste Mal, dass wir wieder irgendwo hinfahren wo wir eigentlich gar nicht hinwollen," maulte Dirk gleich mal wieder nach der Auslosung der CL-Qualifikation.

Wäre ja auch mal was neues, wenn es nichts zu mosern geben würde...

Immerhin - "die Hearts kenne ich!" frohlockte der Trainer dann doch. "Gegen die habe ich damals schon gespielt, als ich in Inverness angestellt war. Am Anfang meiner gottgleichen Karriere. Links, rechts und ein wenig Autobahn - dann sind wir schon da!"

Die übrigen Reisenm werden mit Sicherheit wieder abenteuerlicher werden, und wahrscheinlich werden die Harps auch wieder einmal einen Antrag an die Fussballverbände in Deutschland, Frankfreich und Polen schicken, dass man doch viel lieber mit der ganzen Stadt und dem Verein umziehen würde damit die Reisen nicht immer so weit, anstrengend und teuer sind - und wie jedes Jahr wieder werden die Anträge aufgrund ihrer Stupidität nicht mal benantwortet werden, geschweige denn bearbeitet.

Ja, so schön sie auch ist, die grüne Insel - wenn man im Europapokal spielen will sieht man den Rest der Welt...

Ein kleines Jubiläum kann der SC Bastia in der neuen Saison dank seines vierten Platzes in der abgelaufenen Saison der Ligue 1 feiern: zum insgesamt 10. Mal startet Claudinos Mannschaft in der Champions League. In bisher 46 Spielzeiten unter Claudino hat sich Bastia 32 mal für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Gleich bei der ersten Teilnahme konnte man 2009-1 sogar den Henkelpott holen, und erreichte ein weiterees Mal 2020-3 das Finale, doch die anderen 7 CL-Teilnahmen endeten meist eher frühzeitig. Dieses Mal geht es in der Qualifikation gegen Lyngby BK, den Wiener SC und den FC Vaduz. Mit Lyngby hatten die Korsen schon dreimal zu tun, zuletzt in den EL-Playoffs 2021-1 gewannen sie zuhause mit 2:0. Zuvor gab es 2019-3 zwei Niederlagen mit 0:3 und 0:4 in der CL-Quali und 2012-1 in der EL-Quali ein 1:0 zuhause und ein 0:4 in Kopenhagen. Vaduz begegnete man 2012-1 später im Wettbewerb in den EL-Playoffs und trennte sich auf der Insel 3:3. Gegen die Wiener ist Bastia noch nie angetreten.

Lyngby, Bastia und Vaduz, das ist unsere Gruppe für den Start in das internationale Geschäft in dieser Saison. Was müssen wir tun, damit der Start nicht auch gleich das Ende ist? Nun ja, das werden sie ja schon sehen, wenn es dann passiert, im vorhinein veraten tun wir natürlich nun mal gar nichts. Zum Start geht es gegen Bastia und Vaduz, hoffentlich schauen unsere Gegner danach ebenso verduzt wie wir, als wir das Archiv des EC aufsuchen wollten, nichts fanden, und somit wieder von Dannen zogen. Wir werden uns wohl unabhängig von Gegnerscouts etwas überlegen müssen, um die guten Ergebnisse aus den letzten Saisonen zu wiederholen, wo wir gemeinsam mit den anderen österreichischen Vereinen meistens ganz gut abgeschnitten haben.

#325, Pressekonferenz zur CL 2023-2 – ZAT 1
Speedy Gonzales, Colonia

Periodista: „Wir begrüßen Señor Gonzales zur heutigen Pressekonferenz! Sind Sie bereit für die Mühlen der Quali?“
Gonzales: „Die Mühlen der Quali? Kaum hier, machen Sie es schon kompliziert. Habe diese Redewendung noch nie gehört. In welchem Zusammenhang gebrauchen Sie hier die Mühlen?“
Periodista: „Raten Sie mal ….“
Gonzales (von der Gegenwehr überrascht): „Zunächst fällt mir der Zusammenhang mit der Kunst ein. Die Mühle ist im Mittelalter ein künstlerisches Sinnbild gewesen für die Wesensverwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut.“
Periodista (winkt ab): „Soooo kompliziert ist das nun auch wieder nicht. Sie sind ganz weit weg von Ihrer Erkenntnis.“
Gonzales (grübelt etwas): „Dann fällt mir ein, dass die Mühle doch ein bekanntes Brettspiel ist. Es geht zurück bis in die Zeit des Neolithikums, die Jungsteinzeit, wo Felswände in Höhlen schon mit größter Begeisterung bespielt wurden.“
Periodista: „Was Sie nicht sagen …. No, Señor, so weit brauchen Sie zeitlich nicht zurückzugehen, um die Ausrichtung meiner Eingangsfrage zu erkennen.“
Gonzales (sieht es als Rätsel und wird aufgeregt neugierig): „Mühle also …. Ist ein deutscher Familienname…. Bspw. Árpád Mühle, Landschaftsarchitekt, Rosenzüchter, Kommerzienrat und Fachautor um das 19. Jh. Oder Wilhelm von der Mühle, eine bekannte deutsche Schriftstellerin, ebenfalls um das 19. Jh. herum. “
Periodista: „Sind Sie da sicher? Eine SchriftstellerIN?“
Gonzales: „Eso es, ganz sicher. Vor allem Gedichte, Romane und Erzählungen sind ihre Schwerpunkte gewesen.“
Periodista: „Wenn Sie das sagen …. Aber getroffen haben Sie den Kern meiner Frage dennoch nicht ….“
Gonzales (wird unruhig, ihm gehen die Optionen aus): „Mühle sagen Sie …. Eine Mühle ist auch eine rhythmische Figur, eine besondere Schlagtechnik für das Schlagzeug. Zum Beispiel R-R-L-L-R-R-L-L als 4/4-Takt, oder meinetwegen auch R-R-L-L-RRLLRRLL , wenn man Akzente setzen oder auf andere Tempi übergehen möchte.“
Periodista: „Mann, sind Sie schlau. Aber getroffen haben Sie meine Intention noch immer nicht. Sind noch ein ganzes Stück davon entfernt.“
Gonzales (verausgabt sich allmählich): „‘Mühle‘ formulierten Sie? Echt jetzt? Mühle kann aber auch eine weit verbreitete Figur im Volkstanz sein, aber auch eine der Pflichtübungen beim Voltigieren.“
Periodista: „Echt jetzt? Sie kennen sich im Volkstanz und im Voltigieren aus?“
Gonzales (erschrocken): „Was reden Sie da?“
Periodista: „Ich wiederhole nur Ihr Gesagtes… Noch weitere Vorschläge?“
Gonzales (bekommt wieder Aufwind, fühlt sich angepieselt): „Die Mühle …. Ein Jugendthriller von Elsbeth Herrmann aus dem Jahre 2016. Liegt dort der Sinn Ihrer Frage verborgen? Die Geschichte spielt zunächst in Berlin, dann in einer tschechischen Mühle, wo die Hauptfigur Helena gruselige Abenteuer erlebt. Meinen Sie das?“
Periodista: „Nö.“
Gonzales: „Ich kenne den Mühlenbegriff noch aus der Heraldik, die Lehre von der Gestaltung von Wappen. Zumeist erscheint sie in der Form sich kreuzender Flügel und soll als Symbol für das Müllerhandwerk dienen.“
Periodista: „Sie kommen der Sache schon näher. Die Quali habe ich allerdings nicht mit der Gestaltungslehre der Wappen attribuieren wollen ….“
Gonzales: „Nicht? Sondern?“
Periodista: „Denken Sie noch einmal ganz scharf nach …. “
Gonzales (denkt noch einmal ganz scharf nach): „Mühle …. Ist auch ein Gerät zum Zerkleinern von Eingangsmaterial zu feinstkörnigen Endprodukten, also von Kaffee zu Pulver (Kaffeemühle), von Knochen zu Dünger (Knochenmühle), von Saaten und Früchten zu Öl (Ölmühle), oder von Korn zu Mehl (Kornmühle). Meinen Sie das?“
Periodista: „Eso es. Congratulaciones, Señor! Jetzt fehlt es nur noch an der Bedeutung einer solchen Mühle für die Qualifikation zur CL-Endrunde ….“
Gonzales (denkt noch einmal ganz scharf nach): „Diese verspielte deutsche Sprache ist aber auch tückisch? Tückisch? Oder sagt man türkisch?“
Periodista: „Bauen Sie keinen Türken, kommen Sie zur Sache.“
Gonzales: „Wen soll ich bauen? Hör ich da was ich vermute?“
Periodista: „Lenken Sie nicht ab. Gleich haben Sie‘s.“
Gonzales: „Bueno, Mühle, Sie bezeichnen also die CL als Mühle, weil aus der Masse an teilnehmendem Rohmaterial, das über die gesamte Saison gemahlen wird, ZAT für ZAT, KO-Runde für KO-Runde das Endprodukt des Siegers entstehen wird?“
Periodista: „Sie haben‘s. Großartig! Nun noch mal zu meiner Frage: Sind Sie bereit für die Mühlen der Quali?“
Gonzales (will jetzt kompliziert werden): „Welche Mühle meinen Sie denn jetzt genau? Die Mühle, die aus den CL-Teilnehmern Sägespäne macht? Oder aus Korn das Mehl? Oder ein Futtermittel aus Fischmehl? Oder ein Scheuermittel aus Quarzmehl? Oder die die CL-Teilnehmer schleift wie die Steinmühle den Fels? Oder eine, die Kohle zu Staub macht? Oder eine, die Pfeffer zum Würzen vorbereitet? “
Periodista (wirkt überfordert): „Lassen Sie mich doch in Ruhe, Sie ….. Sie ….“
Gonzales (frohlockt): „Sind Sie bereit für die Mühlen des Gonzales?“
Periodista (wird ohnmächtig angesichts der langen Saison, die noch bevorsteht): „….“
Gonzales (schaut sich um, nix weiter los): „Dann beschließen wir mal die heutige Pressekonferenz!“

(Mit lauten Mahlgeräuschen, die er mit seinen Kauleisten simuliert, zieht Gonzales bester Laune von dannen. Runde 1 geht an Gonzales.)

Als ich diese Auslosung verfolgt habe, stockte mir sofort der Atem. Denn korrekt, den Trainer der Roma kenne ich tatsächlich nur zu gut. Und weiß daher auch um seine Qualitäten. Und zwar nicht nur aus der Liga, sondern auch aus anderen Wettbewerben, wo wir direkt aufeinander getroffen sind. In der letzten WM-Quali zum Beispiel. Da haben wir uns nämlich quasi gegenseitig mit insgesamt 16 Toren aus dem Wettbewerb katapultiert, sehr zur Freude der anderen Teams in der Gruppe. Ein warnendes Beispiel also, das - zumindest für mich - nicht nach Wiederholung schreit.
Als Zweites Bataan, den wahrscheinlich stärksten Spieler hier bei Torrausch überhaupt. Auch wenn er hier in der CL bei Haverford mit dem kleinen Nachteil unterwegs ist, keine Zeitungsartikel schreiben zu dürfen. Doch das macht er an Erfahrung locker weg. Immerhin: Vor Ewigkeiten war ich mal sein allergrößter Angstgegner. Das ist zwar lange, lange her - aber vielleicht gelingt es ja, an alte Traditionen anzuknüpfen? Interessant werden die Spiele auf jeden Fall, und mindestens genauiso schwer vorhersagbar die Ergebnisse. Da ist alles möglich.
Komplettiert wird das Quertett von Frohdi. Der Name sagt mir aus dem Stand erstmal gar nichts. Kann aber natürlich trotzdem sein, dass wir schon mal irgendwo die Klingen gekreuzt haben. Aber von "gut kennen" kann da auf jeden Fall keine Rede sein. Was es im Zweifelsfall jetzt aber auch nicht unbedingt besser macht. Denn gerade die vermeintlich Kleinen können ja hier zu Höchstleistungen auflaufen, dafür ist der Wettbewerb bekannt.

Die Quali zur Champions League steht in den Startlöchern und in Gruppe 2 kommt es zu einer Tour durch ganz Europa. Das Naheliegendste ist da noch Heerenveen in den Niederlanden (mit PolishOracle an der Seitenlinie), dazu gesellen sich Atalanta Bergamo aus Italien (trainiert von Don Jupp) und Galatasaray aus der Türkei (unter der Leitung von Dincman). Nachdem es im neuen EC-Format nicht mehr möglich ist, als Gruppendritter in die Europa League zu rutschen, muss man wohl auf Gedeih und Verderb versuchen, einen der ersten beiden Plätze zu ergattern, um die Hauptrunde der Champions League zu erreichen. Dumm nur, dass die anderen drei Teams wohl das selbe im Sinn haben und uns deshalb sicherlich nicht kampflos durchwinken werden. Also werden wir uns eine Taktik zurechtlegen und hoffen, damit erfolgreich zu sein.

Ja, als Vizemeister in Italien muss man durch die Qualifikationsrunde um das Ticket für die Champions League Gruppenphase lösen zu können. Das Positive ist, unsere Fans bekommen schon früh einen Hauch Champions League Atmosphäre und können ihrer Reiselust frönen, denn was gibt es geileres, als mit den anderen Tifosi dem geilsten Team der Welt zu folgen und die Farben der Roma zu vertreten.

Die Losfee führt uns gleich dreimal auf zwei verschiedene Inseln, einmal zu den Blackburn Rovers was wohl als das brisanteste Duell bezeichnet werden kann. Warum? Schließlich geht es gegen unseren eigenen Ligaleiter Sir 007 mini aus Italien und der kennt mein Setzverhalten in- und auswendig. Die Losfee scheint uns zu hassen.

Außerdem von der Insel, aus der wunderbaren walisisischen Liga ist noch Haverfordwest County mit Sir Bataan als Interimstrainer vertreten. Wer kennt ihn nicht? Und wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, war der ebenfalls mal mein Ligaleiter. Kann es aber nicht beschwören.
Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass die Losfee uns zu hassen scheint?

Last but not least geht es wieder nördlich, wieder auf eine Insel und die liegt sogar noch weiter oben im Norden. Sonne? Höchstens die von Capri im Beutel. Vikingur Reyjavik komplettiert unsere Gruppe und hier zeigt sich Frohbi für verantwortlich. Ihr werdet es nicht für möglich halten, der war definitiv nie mein Ligaleiter oder er hat den Namen geändert.

Puh, Favorit sind wir hier sicherlich nicht. 

Es geht wieder los in der Champions League. Der FC Vaduz ist dabei, der Start ist in zwei Wochen mit der Qualifikation. Dieses Jahr möchte der FC Vaduz mindestens in das Achtelfinale einziehen und hat deshalb gute Spieler verpflichtet. In der Gruppenphase trifft man auf Lyngby BK aus Dänemark, auf Bastia von der schönen Insel Korsika und auf den Wiener Sportclub aus Österreich. 
Natürlich muss man von Anfang an auf der Hut sein und kein Punkt liegen lassen. Erst einmal muss ein Heimsieg her, dass sollte gegen den Wiener Sport-Club machbar sein. Danach geht es zu Lyngby BK, vielleicht passiert dort schon die erste Überraschung und man siegt in Dänemark?
Ich halte euch auf den laufenden.